Helmuth A. Niederle Marielis Seyler Helmuth A. Niederle Marielis Seyler

Memento mori

Üblicherweise bleibt der Tod in den alltäglichen Betrachtungen ausgeklammert und er findet auch in den üblichen Gesprächen nicht statt. Meist nur aus gegebenem Anlass, wenn ein Verwandter oder Bekannter – wie es fast der Regel zu nennende Fall ist – in einer sterilen Klinik einsam stirbt, wird über die letzte Reise gesprochen. Als Ursache dafür mag die Verdrängung des Todes angesehen werden, die ihre Wurzeln im Schwund des Religiösen, in der Lockerung der Familienbande, in der Auflösung gewachsener Lebenszusammenhänge, in der zur Anonymisierung führenden Verstädterung und im Rückzug auf das einzelne Individuum hat …

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